SHK-Branche: Sanierungsboom mit Bremsspuren
Sanierungsprojekte gelten als Wachstumstreiber in der Gebäudetechnik. Doch unsere aktuelle Umfrage zeigt: Die große Nachfrage wird von lähmender Bürokratie gebremst.

Die Ergebnisse der Gebäude Installation-Umfrage zeigen ein klares Bild: Sanierung ist in vielen Betrieben ein Umsatzmotor. Bei 40 Prozent der befragten Unternehmen macht sie bereits über die Hälfte des Gesamtumsatzes aus, bei einem weiteren Drittel immerhin zwischen 26 und 50 Prozent. Damit ist klar: Die Branche ist mitten im Wandel – und Sanierung kein Nischenthema mehr.

Am deutlichsten wird das bei der Frage nach den Geschäftschancen: Der größte Hebel liegt laut Befragten im Heizungsbereich. 62 Prozent sehen hier die größten Potenziale – wohl auch befeuert durch gesetzliche Rahmenbedingungen, gestiegene Energiekosten und neue Fördermodelle. Badsanierungen folgen mit 43 Prozent. Digitalisierung (Smart Home), Klimatisierung und Trinkwasser-Maßnahmen sind hingegen deutlich abgeschlagen. Bei allen Themen führen die privaten Haushalte die Nachfrage an, gefolgt von Wohnbaugesellschaften und Bauträgern. Gewerbekunden und öffentliche Auftraggeber spielen eine geringere Rolle.

Was die SHK Branche bremst
Doch wo Nachfrage ist, sind die Hürden nicht weit. Laut 68 Prozent der Betriebe bremsen hohe Investitionskosten die Kund*innen. Mehr als die Hälfte nennt zusätzlich die unübersichtliche Förderlandschaft und den bürokratischen Aufwand als Hemmschuh. Der Fachkräftemangel bleibt – wenig überraschend – ein weiteres zentrales Thema.
Dabei wissen viele ganz genau, was ihnen helfen würde: Bessere Informationen zu Förderungen nennen 68,8 Prozent der Befragten. Auch praxisnahe Tools für Planung und Kalkulation, mehr Unterstützung beim Vertrieb an Endkund*innen und stärkere Kooperationen mit anderen Gewerken stehen weit oben auf der Wunschliste.

Chancen und Herausforderungen
Die Antworten auf die offene Frage nach Chancen und Herausforderungen spiegeln ein breites Meinungsspektrum: Von klaren Zukunftschancen über systemische Kritik bis zu ganz praktischen Anregungen reicht das Spektrum. Mehrfach genannt werden Fachkräftemangel, fehlende Ressourcen und die Notwendigkeit aktiver Bewerbung von Sanierungsleistungen. Gleichzeitig betonen viele die enorme Marktlage: Der Bedarf sei da, man müsse ihn nur besser erschließen.
Für Geschäftsführer*innen kleiner und mittlerer Betriebe bedeutet das: Wer aktiv informiert, Kooperationen sucht und digitale Werkzeuge nutzt, kann sich einen Vorsprung sichern. Es liegt viel auf dem Tisch – man muss nur die richtigen Hebel betätigen.