EuroSkills 2021

Goldregen bei EuroSkills

Bei den EuroSkills in Graz präsentierte sich der heimische Baunachwuchs in Bestform und verwies die internationale Konkurrenz auf die Plätze.

Im dritten Anlauf konnten die EuroSkills in Graz über die Bühne gehen und das Warten hat sich gelohnt. Über 30.000 Zuschauer*innen kamen in die Steiermark um den jungen Fachkräften bei den Berufseuropameisterschaften über die Schultern zu schauen, die gezeigten Leistungen zu bewundern und die Sieger zu feiern. Mit gleich 33 Medaillen – elf Mal Gold, zwölf Mal Silber und zehn in Bronze – sicherte sich das Team Austria den zweiten Platz im Nationencup. Außerdem gingen noch vier "Medallions for Excellence" für außerordentliche Leistungen an den Nachwuchs.

Heimische Medaillenhamster

Gruppenbild aller Medaillen-Gewinner des Teams Austria 2021 mit Harald Mahrer (Präsident WKÖ), Josef Herk (Präsident WK Steiermark), Bundesministerin Margarete Schramböck (BMDW) und Sektionschefin Doris Wagner (BMBWF).
Mit 33 Medaillen – elf Mal Gold, zwölf Mal Silber und zehn in Bronze – sicherte sich das Team Austria den zweiten Platz im Nationencup.

Traditionell gut schnitten die jungen Fachkräfte der Baubranche im internationalen Vergleich ab. Gold ging an die Betonbauer Georg Engelbrecht und Daniel Mühlbacher (Leyrer + Graf BaugesmbH), den Hochbauer Michael Hofer (Pierer Baumaschinen – Schalungen), den Maler Christoph Pessl (Ihre Maler Almer & Feichtinger) sowie den Steinmetz Sebastian Wienerroither (Steinmetzmeister Rudolf Wienerroither). Stefan Leymüller (Trockenbau Leymüller) konnte sich über eine Silbermedaille im Bewerb Stuckateur- und Trockenausbau freuen.

"Ich freue mich sehr über dieses Abschneiden – noch dazu bei einer Heim-EM, wo der Druck sicher noch einmal höher ist", freut sich Bundesinnungsmeister Robert Jägersberger. "Das zeigt einmal mehr, dass die triale Ausbildung der österreichischen Bauwirtschaft Fachkräfte hervorbringt, die im internationalen Vergleich zu den besten zählen."

Hochbauer hält Druck stand

Michael Hofer hielt dem Druck stand: Er holte Gold in der Kategorie Hochbau.
Betreuer Roland Mittendorfer und BIM Bau Robert Jägersberger feierten den Goldjungen Michael Hofer (v.l.).

Michael Hofer hielt dem Druck stand: Er holt Gold in der Kategorie Hochbau und setzte damit die Serie regelmäßiger Top-Platzierungen der Hochbauer bei internationalen Berufswettbewerben fort. Als Aufgabe musste er unter anderem den Grazer Uhrturm nachzubilden.

"Ein sensationelles Gefühl! Als ich meinen Namen bei der Siegerehrung gesehen habe, ist ein Traum in Erfüllung gegangen", freut sich Hofer. "Auf einen Stockerlplatz habe ich gehofft, aber dass es nun die Goldene geworden ist… unglaublich! Danke an meinen Arbeitgeber, meinen Ausbilder und alle, die mich unterstützt haben." Vorberietet und betreut wurde der 22-Jährige Weizer von Roland Mittendorfer (Bauakadmie OÖ) vorbereitet und während des Wettbewerbs betreut.

Ungeschlagene Betonbauer

Fertig aber glücklich: Die Betonbauer Georg Engelbrecht und ­Daniel ­Mühlbacher holten Gold.
Fertig aber glücklich: Die Betonbauer Georg Engelbrecht und ­Daniel ­Mühlbacher holten Gold.

Nach drei anstrengenden Tagen und insgesamt 22 Stunden hochkonzentrierter Wettbewerbszeit jubelten auch Georg Engelbrecht und Daniel Mühlbacher (Leyrer + Graf) am Ende über Platz eins in der Kategorie Betonbau. "Gold bei einer Heim-EM – besser geht’s nicht! Wir hätten ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet", so die beiden Gold-Betonbauer. "Die ersten zwei Wettkampf-Tage verliefen gut, am dritten Tag war ein bisschen der Hund drinnen. Als wir am Samstag rechtzeitig fertig wurden und kurz danach der Wettkampf vorbei war, ist uns eine Riesen-Last abgefallen. Jetzt genießen wir nur noch!"

Österreichs Betonbauer setzen damit eine beeindruckende Serie fort: Seit der Einführung der Kategorie Betonbau holten die rot-weiß-roten Teilnehmer jedes Mal Platz eins. Für die Vorbereitung zeichnete sich Thomas Prigl (Berufsschule Wien) verantwortlich.

In einer Studie des Market-In­stituts aus dem Jahr 2016 gaben noch immer 52 Prozent der befragten Österreicher an, dass ihrer Meinung nach der Beruf des Maurers hierzulande ein Beruf ist, der wenig bis gar kein Ansehen hat.

Die Baubranche kämpft um jeden Lehrling

Branchen
Bau