Marktübersicht

Das sind die Vorteile einer Pelletheizung

Heizung
02.02.2021

Aktualisiert am 15.11.2021
Die verlässliche Verfügbarkeit von Produkten und Materialien spielt eine immer zentralere Rolle - vor allem, was Grundbedürfnisse wie etwa Heizen betrifft. Pellets bieten hier zweifelsfrei Vorteile. Wir zeigen, wo deren Einsatz Sinn ergibt und welche Pelletheizungen uns aufgefallen sind.
Pelletheizung

Die Entwicklung im Sektor der Pelletheizungen ist beeindruckend: In den letzten 25 Jahren wurden Technik, Wirkungsgrad, Umweltfreundlichkeit und Komfort moderner Pelletheizanlagen laufend verbessert, mittlerweile ist die fünfte Generation dieser Art von Holzheizungen auf dem Markt. Dabei wurde die laufende Entwicklung maßgeblich von innovativen österreichischen Unternehmen vorangetrieben.

Pelletheizungen eignen sich für Sanierung und Neubau

Der klassische Einsatzbereich einer Pellet-Zentralheizung ist der Ersatz eines Ölkessels im Ein- oder Mehrfamilienhaus. Denn durch eine Ölheizung sind viele wichtige Voraussetzungen wie ein Heizraum, der auch als Brennstofflager dienen kann, bereits vorhanden. Auch eine alte Stückholzheizung wird oft aufgrund des höheren Komforts ersetzt. Neben der Umrüstung – der Anteil der neu verbauten Anlagen liegt zu 80 Prozent im Segment der Sanierung – sind Pelletheizungen ebenso im Neubau ein Thema. Bei Objekten mit geringen Energieverbräuchen, also bei Niedrigenergiehäusern, ist allerdings eine Wärmepumpe die bessere Lösung.

Umgekehrt ist damit auch der höhere Energiebedarf in Altbauten ein Grund für die hohe Sanierungsquote. Zudem kommen die Systeme mit jeder vorhandenen Wärmeverteilung wie Radiatoren oder einer Fußbodenheizung gut zurecht. Aufholbedarf gibt es im Gewerbe – die Produkte wären in entsprechenden Leistungsklassen vorhanden – aber offensichtlich braucht es hier noch einiges an Aufklärungsarbeit.

Marktuebersicht Pelletheizungen
Diese Pelletheizungen sind uns besonders aufgefallen.
Marktübersicht Pelletheizungen
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Pelletheizungen sind komfortabel und gut zur Umwelt

Die alten Vorurteile gegenüber einer Pelletheizung lassen sich mittlerweile alle entkräften. So ist das Ausräumen der Asche durch den Konsumenten je nach Anlage nur mehr ein- bis dreimal pro Jahr nötig. Die Feinstoffbelastung wurde durch die Innovationen in der Verbrennungstechnik massiv reduziert.

Und dass der Brennstoff teuer ist und die Umwelt belastet, entspricht auch nicht den Tatsachen. Der kurzfristige Preisverfall von Heizöl in der Corona-Krise ist ebenso wenig ein Argument gegen Pellets wie es der Ölpreis in der Zeit davor war: Wie vonseiten des Verbandes proPellets bestätigt wird, sind Pellets im Preis äußerst stabil. So kostete Energie aus Heizöl und Erdgas im heurigen März 62 Prozent mehr als Energie aus Pellets.

Hohe Versorgungssicherheit für Pelletanlagen

Apropos Brennstoff: Dieser bringt neben dem stabilen Preis weitere Pro-Argumente. "Durch Heizen mit Pellets bleibt die Wertschöpfung im Land. Die Produktion erfolgt CO₂-neutral, und die Transportwege sind kurz", sagte Rudolf ­Rattenberger, Geschäftsführer und Gründer der In­stallateur-Kooperation Holz die Sonne ins Haus (HSH-Installatör), in einem Interview mit GEBÄUDEINSTALLATION Anfang des Jahres. Nach den Corona-Lockdown – der die wichtige Rolle der regionalen Versorgung in den Fokus rückte – sind das Punkte, die noch mehr zählen als bisher. Zudem ist die Ökobilanz wahrlich beeindruckend: Verwendet man zum Heizen heimische Pellets, werden die CO₂-Emissionen gegenüber Heizöl um 97 Prozent reduziert.  Und die Versorgungssicherheit ist auch gegeben. Laut proPellets werden in Österreich pro Jahr über 1,4 Millionen Pellets erzeugt, der jährliche Verbrauch liegt hingegen bei 900.000 Tonnen.

Nur ein geringer Anteil des Brennstoffes wird auch in Deutschland, Tschechien und Rumänien von dort ansässigen österreichischen Unternehmen produziert und dann importiert. Dass dafür z. B. Urwälder in Rumänien gerodet würden, sei "völliger Unsinn. Es wird hier wie dort weniger geschlägert als nachwächst. Zudem werden Pellets ausschließlich aus Sägenebenprodukten, also hauptsächlich Sägespänen, hergestellt", so Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria, dem Verband der österreichischen Pelletbranche.  

Auch der Energieaufwand des Pelletierungsprozesses (Anmerkung: gemeint ist die elektrische Energie zum Pressen und Trocknen) sei äußerst gering: Er beträgt rund zwei Prozent des Energieinhaltes der Pellets.

Satte Förderungen für Pelletheizungen

Da in der Kundenberatung nach wie vor der Preis der Anlagen eine zentrale Rolle spielt, sind Anreize wichtig. Hier ist seit einiger Zeit ein wesentlicher Schritt getan: Unterstützung kann unter www.umweltfoerdung.at beantragt werden. Die Bundesförderung für den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger beträgt bis zu 7.500 Euro, es werden maximal bis zu dreißig Prozent der Kosten erstattet. Durch das zusätzliche Beantragen von Landesförderungen können je nach Bundesland bis zu 13.500 Euro an Unterstützung lukriert werden. "Die Fortführung des Raus aus dem Öl-Bonus ist ein bedeutender Schritt und ein wichtiges Signal. Nun gilt es, die weiteren angekündigten Pläne umzusetzen: Das Verbot von Ölheizungen bei Heizungswechsel seit 2021, der verpflichtende Austausch von Ölkesseln älter als 25 Jahre ab 2025 und der Austausch aller Kessel bis 2035", erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Biomasse-Verbandes. Dass der Anreiz wirkt, zeigen die Zahlen: 2019 wurden 35 Prozent mehr Pelletheizungen als 2018 verkauft. Für die Expert*innen ist das eine direkte Folge der "Raus aus Öl und Gas-Förderung".

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