Ausbildung

Nachwuchspflege trägt bereits Früchte

Lehrlingsausbildung
02.11.2022

Von: Redaktion Gebäudeinstallation
Mit Oktober verzeichnen die heimischen Betriebe ein Plus von 7,8 Prozent bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr. Den höchsten Zuwachs gab es in der Industrie. Dennoch kann eine große Anzahl an Lehrstellen nicht besetzt werden.
Auszubildende

Quer durch alle Branchen ist für die heimischen Betriebe der Fachkräftemangel ein riesiges Problem.  Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Lehre. Mit Oktober meldet die WKÖ nun ein Plus von 7,89 Prozent bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr. Erfreulicherweise legen die Lehrlingszahlen seit dem vergangenen Jahr nun schrittweise zu. Den größten zahlenmäßigen Zuwachs gibt es mit plus 742 Lehrlingen in der Industrie (14.086 Lehrlinge im ersten Lehrjahr), gefolgt vom Tourismus mit plus 561 Lehrlingen (2.704 Lehrlinge im ersten Lehrjahr) und Gewerbe und Handwerk mit einem Plus von 391 Lehrlingen (14.086 Lehrlinge im ersten Lehrjahr).

Fast 7.700 Lehrstellen unbesetzt

Aktuell sind in den 32.405 Ausbildungsbetrieben nun insgesamt 35.580 junge Menschen im ersten Lehrjahr in der Ausbildung. Über alle Lehrjahre betrachtet sind es derzeit damit 108.567 Lehrlinge in 102.343 Ausbildungsbetrieben die eine Ausbildung machen. Die Unternehmen haben großes Interesse noch mehr junge Menschen auszubilden, dennoch bleiben viele angebotene Lehrstellen frei. Laut AMS-Daten stehen den 16.443 österreichweit als offen gemeldeten Lehrstellen momentan nur 8.750 Lehrstellensuchende gegenüber. Daraus ergibt sich, dass derzeit fast 7.700 Lehrstellen rein rechnerisch gar nicht besetzt werden können.

Neue Zielgruppen für die Lehre gewinnen

Es sei daher besonders wichtig, dass mit attraktiven Ausbildungen neue Zielgruppen angesprochen und für die Lehre gewonnen werden, meint Mariana Kühnel, stellvertretende WKÖ-Generalsekretärin. "Hier zahlt es sich aus, Jugendliche und junge Erwachsene auf den digitalen Kanälen anzusprechen. Denn die Themen Digitalisierung und Green Skills stehen bei jungen Menschen hoch im Kurs - hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher und attraktiver Angebote: Vom CodingDay und LehrlingsHackathon, an dem heuer 300 Lehrlinge teilgenommen haben, über die Angebote für Uni-Umsteiger wie Lehre mit Matura oder Lehre nach der Matura bis hin zur neuen österreichweiten Dualen Akademie, an der die Schlüsselfachkräfte in unseren Zukunftsberufen ausgebildet werden", so Kühnel.

Österreichs Fachkräfte an der Weltspitze

Wie stark sich Österreichs Ausbildungssystem international behauptet, lässt sich auch an den rot-weiß-roten Erfolgen bei den 46. Berufsweltmeisterschaften WorldSkills, die derzeit stattfinden, ablesen: nachzulesen hier.

Die bisherigen Leistungen der heimischen Fachkräfte – nach 48 von 62 WM-Bewerben – sind hoch einzuordnen: Im EU-Vergleich liegt Österreich derzeit mit je zwei Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie 17 „Medallions for Excellence“ auf dem sensationellen zweiten Platz. Nur Frankreich ist mit fünf Gold-, einer Silber- und fünf Bronzemedaillen noch erfolgreicher. Im weltweiten Vergleich rangieren die rot-weiß-roten Fachkräfte derzeit auf Rang acht. Angeführt wird der WM-Medaillenspiegel zurzeit von China: Das Reich der Mitte konnte bislang 14 Bewerbe für sich entscheiden. Auf den weiteren Plätzen folgen Korea und Japan. (ck/ar)

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