Licht und Luft im Loft
Die zweigeschossige Loftverglasung einer Galerie mit zwei Pivot-Türen war eine echte Tüftelaufgabe. Doch das Tüfteln hat sich ausgezahlt: Das Projekt brachte dem Zwei-Generationen-Betrieb Glasbau Geiger aus der Südoststeiermark den Austrian Glastechnik Award 2024 in der Kategorie Innenraum.


Im Zuge von Renovierungs- bzw. Modernisierungsarbeiten einer Dachgeschoßwohnung in Graz sollte eine zweigeschossige Galerie verglast werden, die als Schlaf- und Wohnraum dient. Ein herausforderndes Unterfangen, das echte Glasprofis erforderte. Die wichtigste Vorgabe des Kunden war, dass die Verglasung in der Dachschräge optisch gleich wie im unteren Geschoß aussehen soll.
Dafür wurde vorab unter der Planung des Teams von Glasbau Geiger die bestehende Wendeltreppe entfernt und die Galerie bündig mit der Wandluft gekürzt. “Die Geometrie der Wände und zusätzlich die Dachschräge erforderten bereits bei der Naturmaßnahme ganz exakte Arbeit”, erzählt Wolfgang Geiger, Glasermeister und Geschäftsführer des steirischen Familienbetriebes, der mit dem Projekt betraut wurde. Die Glasprofis planten für das Projekt mit einer Gesamthöhe von 4,5 m und einer Breite von 2,45 m eine Sonderlösung mit absturzsichernder Verglasung und matt-schwarzen Rahmen und Beschlägen.
In der unteren Ebene entschied man sich für zwei Pivot-Türen als Eingang in die Galerie. Eine Pivot-Tür (vom französischen Verb pivoter für schwenken, schwingen) ist eine besondere Form einer Drehtür, eher ein schwenkbares Wandelement. Der Beschlag ist bei Pivot-Türen nicht seitlich am Türblatt befestigt, sondern als mittiger oder asymmetrischer Drehpunkt in das Türblatt integriert.


Im Fall der Grazer Loftverglasung liegt der Türgriff der Pivot-Türen in der Ansicht verdeckt über der Sprosse. “Der Türgriff musste allerdings beidseitig verkürzt werden, um Kollisionen bei der Öffnung zu vermeiden”, erklärt Michael Geiger, der Glasbautechniker im Unternehmen. Verschiedene Adaptierungen wie Anschlussbleche, Formrohre und Holzpfosten wurden verwendet, um die Ansicht symmetrisch zu halten bzw. um die schrägen Wände und die Decke auszugleichen. Der obere Verbau der Galerie besteht aus einer absturzsichernden Verglasung und einer aufgesetzten Schiebeverglasung. Damit eine Lüftungsmöglichkeit gegeben ist, wurde im obersten Teil der Verglasung eine vierteilige Schiebeverglasung gefertigt.
Direkt vor der Verglasung liegt ein Dachflächenfenster, das sehr viel Licht in den Raum lässt. “Bei der Bemusterung wurden dadurch starke Reflexionen des einfallenden Lichts wahrgenommen, woraufhin die Entscheidung für beidseitig entspiegeltes Glas in den Pivot-Türen getroffen wurde”, so Michael Geiger.
Die Galerieverglasung erforderte viel Planung, Tüfteln und sehr exaktes Arbeiten. Erschwerend kam dazu, dass die Arbeiten im fünften Stock ohne Lift stattfanden. Eine Herausforderung für das Team von Glasbau Geiger. Doch genau solche Herausforderungen lieben die steirischen Glasprofis, die für alle Glasprojekte individuelle, maßgeschneiderte Lösungen finden. Und damit Preise wie den Austrian Glastechnik Award einheimsen.

Glasbau Geiger – Zwei Generationen Leidenschaft für Glas
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1983 hat sich Glasbau Geiger in Fehring in der Südoststeiermark als vertrauenswürdiger Partner für Glaslösungen etabliert. “Mit über vier Jahrzehnten Erfahrung haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt und spezialisieren uns heute auf die Planung und Fertigung maßgeschneiderter Glasanwendungen“, sagen Firmengründer Alfred Geiger und seine beiden Söhne Wolfgang und Michael Geiger einstimmig. Das kompetente Team aus 16 Mitarbeiter*innen fertigt individuelle Lösungen für Endkunden und auch für gewerbliche Partner.
Weitere Infos: www.glasbau-geiger.at