Hitze führt zu Boom bei Klimaanlagen

30.10.2025

Die heißen Sommer lösen in Europa einen Boom bei Kühlgeräten aus. Eine aktuelle Studie sieht heuer ein Umsatzwachstum von 5,1 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro.

„Der europäische Markt für Klimageräte erlebt derzeit eine Phase soliden Wachstums – angetrieben durch Rekordhitze, steigende Komfortansprüche und ein wachsendes Bewusstsein für Energieeffizienz“, so lautet die Einschätzung des Beratungsunternehmens Interconnection Consulting. Sie basiert auf der hauseigenen Studie „IC Market Tracking – Klimageräte in Europa“. Laut dieser Studie stieg der Umsatz mit Klimageräten in 2024 um 4,3 Prozent. Angesichts eines weiteren warmen Jahres und einer zunehmenden Nachfrage nach Ersatzgeräten wird erwartet, dass der Markt im laufenden Geschäftsjahr 2025 um weitere 5,1 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro wächst. „Klimageräte gewinnen in europäischen Haushalten und Gebäuden zunehmend an Bedeutung“, so Interconnection Consulting.

Beispiellose Nachfrage

„Das Jahr 2024 – das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in Europa – löste eine beispiellose Nachfrage nach Klimageräten aus, insbesondere im Wohnbereich“, sagt Róbert Lukáč, Autor der Studie. „Viele Verbraucher priorisierten den Kauf einer Klimaanlage gegenüber anderen Ausgaben, einschließlich Urlaubsreisen, was in mehreren Ländern zu vorübergehenden Lieferengpässen führte.“

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Nach einem Jahr mit unterschiedlichen Entwicklungen in Europa erwartet Lukáč sowohl für die westeuropäischen als auch für die mittel- und osteuropäischen Märkte in 2025 weiteres Wachstum: in Westeuropa, ein Plus von 4,5 Prozent nach 3 Prozent in 2024 und in Mittel- und Osteuropa ein Plus von 6,2 Prozent nach 9,4 Prozent in 2024. „Klimawandel, die Notwendigkeit, Energiekosten zu senken, und der Austausch älterer Systeme stützen weiterhin die Nachfrage“, so der Berater. „Bis 2028 wird eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 4,9 Prozent in Westeuropa und 6 Prozent in Mittel- und Osteuropa prognostiziert.“

Aus Produktsicht zeige sich die Dynamik des Marktes in allen Segmenten. Kompakte Klimageräte, die vor allem in Wohnanlagen zum Einsatz kommen – wie Single-Split- und Multi-Split-Anlagen – verzeichnen 2025 ein Wachstum von 3,8 Prozent und 3,4 Prozent. Auch fortschrittlichere gewerbliche Technologien wie VRF-Systeme (+3,6 Prozent), Rooftops (+3,1 Prozent) und Chiller (+3,4 Prozent) zeigen eine starke Performance. „Die Attraktivität intelligenter und vernetzter Lösungen, die den Nutzern mehr Komfort und Kontrolle bieten“, verstärke diesen positiven Trend weiter.

Selbst angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch alternative Kühl- und Heizsysteme – wie Kühldecken oder bodenbasierte Wärmepumpen – bleibt der Markt für Klimageräte aus Sicht von Interconnection Consulting stabil. „In einigen Ländern machen reduzierte Subventionen für Wärmepumpen Klimageräte sogar noch attraktiver, da sie sowohl effizient kühlen als auch heizen.“

Mit Blick auf die Zukunft wird für Nordeuropa, das historisch weniger auf Klimageräte angewiesen ist, erwartet das Beratungsunternehmen das schnellste Wachstum, während Südeuropa durch den Austausch älterer Geräte weiter expandieren dürfte. „Urbanisierung, Modernisierung von Gebäuden und der wachsende Wunsch nach besserem Raumkomfort lassen die Aussichten für den Markt weiterhin positiv erscheinen.“

Der Berater bewertet die Branche als stark konsolidiert: „Carrier, Daikin, Fujitsu General, GREE, Hitachi, LG Electronics, Midea, Mitsubishi Electric, Panasonic, Samsung und Toshiba kontrollieren gemeinsam 70,7 Prozent des europäischen Marktes. Bei den Single- und Multi-Split-Systemen, die vor allem im Wohnbereich eingesetzt werden, sind Daikin, Fujitsu, LG Electronics, Mitsubishi, Panasonic und Toshiba führend, während Carrier, Daikin, Hitachi, Mitsubishi, Toshiba und Trane den Markt für Nichtwohngebäude dominieren.“