Unternehmensstrategie

Nachhaltigkeit im Handwerk

Nachhaltigkeit
17.03.2022

Aktualisiert am 15.07.2022
Sollen sich eine kleine Tischlerei, ein Spenglerei- oder Malereibetrieb strategisch dem Thema Nachhaltigkeit widmen? Oder ist das nur etwas für Großbetriebe und Konzerne, die ihr Image verbessern wollen? Die Antwort auf diese Fragen ist zweimal Ja.
Nachhaltigkeit hat im Handwerk Tradition
Nachhaltigkeit als Strategie für das Handwerk

Ja, große Betriebe beschäftigen sich mit dem Thema und stärken damit unter anderem ihr Image. Und ja, auch eine kleine Tischlerei oder ein Dachdeckereibetrieb sollte das tun. Ein Handwerksunternehmen im Sinne der ökologischen und sozialen Verantwortung strategisch neu auszurichten, eröffnet Chancen für die Zukunft. Mit den Preissteigerungen fossiler Energieträger seit dem Ukraine-Krieg hat das Thema zusätzlich an Dynamik gewonnen.

In diesem Beitrag

  • Was bringt Handwerksbetrieben das Thema Nachhaltigkeit?
  • Was bedeutet Nachhaltigkeit?
  • Welche Schritte sind Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie?
  • Sieben Gründe, warum Handwerksbetriebe auf Nachhaltigkeit setzen sollten
  • Tipps auf dem Weg zu einem nachhaltigen Handwerksbetrieb
  • Beispiele für nachhaltig agierende Handwerksbetriebe
  • Weiterführende Links und Informationen
  • Selbsttest: Bin ich eine verantwortungsvolle Führungskraft?
  • E-Learning: Nachhaltigkeit im Handwerk

Was bringt Nachhaltigkeit?

Nachhaltiges Wirtschaften kann gerade für kleine und mittelständische Handwerks- und Gewerbebetriebe enorme Vorteile bringen und viele Chancen eröffnen. Wer aber nur an den Vorteilen interessiert ist, ohne sich ernsthaft und strategisch dem Thema zu widmen, sollte hier nicht weiterlesen. Der sollte warten, bis ihn Vorschriften und Verordnungen dazu zwingen, das Notwendigste zu tun. Leider ist diese Haltung ein häufiger Fehler. Am Ende hat man dann zwar ähnlich viele Formulare ausgefüllt, aber keinen strategischen Vorsprung erzielt - und auch kein glänzendes Image. Das haben wieder einmal nur "die Großen". Doch anstatt zu jammern, möchten wir Sie einladen, vom Tagesgeschäft aufzublicken und sich ein paar nachhaltige Gedanken über Ihren Betrieb zu machen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit bedeutet vor allem: Umwelt- und Klimaschutz, Fairness und gute Arbeitsbedingungen sowie gesellschaftliches Engagement. Ein Unternehmen, das sich strategisch nachhaltig verhält, engagiert sich für diese Dinge über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus. Das ist der entscheidende Punkt. Es gibt für österreichische Betriebe unzählige Auflagen und Vorschriften. Wer sie nicht einhält, riskiert Strafen. Wer sie einhält, hat deshalb noch keinen Vorteil. Den generiert man erst, wenn man unternehmerisch, strategisch und innovativ mehr macht, als das Gesetz verlangt. Der Antrieb dafür sollte immer ehrlich sein, das Engagement gründlich und authentisch. Ist das nicht der Fall, spricht man von Greenwashing, also einer grünen Imagepolitur, die nicht selten in einem Marketingdesaster endet.

Welche Schritte sind Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie?

Umwelt- und Klimaschutz, Fairness und gute Arbeitsbedingungen, aber auch gesellschaftliches Engagement sollten der Unternehmensleitung also wichtig sein. Vielen Menschen sind diese Dinge heute sogar ziemlich wichtig und sie kaufen deshalb gerne - bewusst oder unbewusst - umweltfreundliche Produkte bei nachhaltigen Unternehmen. Vor allem jungen Menschen - den Kund*innen und Fachkräften von morgen - ist ökologische Nachhaltigkeit ein großes Anliegen. Kein Wunder, sind sie doch von den sich auftürmenden globalen Problemen direkt betroffen. Dass sich alle - egal ob privat oder geschäftlich - maximal anstrengen, um das Überleben der Menschheit auf einem halbwegs intakten Planeten zu sichern, ist tatsächlich das Gebot der Stunde. Hier geht es nicht um politische Einstellungen, sondern um universelle Werte und Ziele unserer Gesellschaft. Die UNO hat sie in ihrer Agenda 2030 als globale Entwicklungsziele, den sogenannten SDGs (Social Development Goals), zusammengefasst. Sich als Unternehmen zu diesen Werten zu bekennen muss nicht heißen, dass man darin bereits perfekt ist. Der Weg ist das Ziel. Und um gleich zu beruhigen: Als Chef*in muss man nicht gleich Veganer*in werden. Auch wenn das prinzipiell keine schlechte Idee wäre, muss man das Thema abseits von Klischees betrachten. Es geht also vorerst nicht um die Bratwurst. Es geht bevorzugt um Ziele im Kerngeschäft, die man auf Basis einer Bestandsaufnahme für den Betrieb erkennt und umzusetzen beginnt.

Die Bestandsaufnahme

Zuerst muss man feststellen, wo das eigene Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit überhaupt steht. Dazu muss man die gesamte Wertschöpfungskette betrachten. Im Falle eines Handwerksbetriebes lauten die Fragen: Woher beziehen wir unsere Werkstoffe, Materialien und Werkzeuge? Wie viele Ressourcen verbrauchen wir für ihre Veredelung bis hin zur Auslieferung? Wie steht es bei uns um Arbeitnehmer*innenschutz und Gleichberechtigung? Engagieren wir uns gesellschaftlich oder politisch? Zu all diesen Themen benötigt man Zahlen, Daten und Fakten. Die sind auch dann wichtig, wenn man eine Zertifizierung anstrebt oder einen offiziellen Bericht vorlegen will. Das Erheben dieser Daten ist mit Aufwand verbunden, doch an dieser Arbeit führt kein Weg vorbei. Man kann möglicherweise nicht alle Fragen beantworten. Das ist kein Problem, solange man erklären kann, warum das zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich ist. Man stelle sich Kundschaft vor, die Fragen stellt: "Woher kommt das Holz?" Eine Tischler*in sollte dazu mehr sagen können, als "aus dem Sägewerk" und im Idealfall liegt ein Zertifikat vor. Der Kunde liefert mit seiner Frage übrigens auch schon einen Hinweis auf das, was wesentlich ist. Er hat ja nicht gefragt, ob der Chef Veganer ist. Zudem sind auch Antworten auf Fragen wichtig, die gar nicht gestellt wurden. Betriebe kommunizieren ihr nachhaltiges Wirtschaften deshalb auf unterschiedlichen Kanälen, manche sogar in Form eines Nachhaltigkeitsberichtes. Sie beschreiben und belegen die Prozesse und Lieferketten, zeigen Ziele und Projekte, aber auch offene Punkte auf.

Kosteneinsparungen und Innovation

Schon die Bestandsaufnahme ist unbezahlbar, denn man wird das Unternehmen neu kennenlernen und in Bereiche vordringen, die man nie zuvor gesehen hat. Hier liegt meist ein Geldschatz in Form von Kosteneinsparungen vergraben. Das können kleine, aber auch große Dinge sein, aus Abteilungen wie "Das haben wir immer schon so gemacht", "Keine Ahnung, wir bestellen das halt einfach" und "Das geht nicht anders, wir müssen das so verpacken". Rasches Einsparungspotenzial birgt auch die Lieferkette, denn nicht selten bekommt man nichtnachhaltige Dinge ins Haus, die bei der Übernahme Kosten verursachen. Das wird viel zu oft sprichwörtlich in Kauf genommen und jahrelang nicht verändert. Nicht zu unterschätzen sind die mittel- und langfristigen Auswirkungen einer Nachhaltigkeitsstrategie. Viele Expert*innen sehen sie als einen Motor für Innovation. Es geht also nicht nur um das Abarbeiten von Maßnahmen, sondern auch um das Ermöglichen von Innovation und Entwicklung.

Vom Glauben zum Wissen

Eine Nachhaltigkeitsstrategie ermöglicht einen kritischen Blick auf das Unternehmen und erzeugt fast immer eine positive Veränderung. Ein Beispiel aus der Landwirtschaft: Ein qualitätsorientierter Winzer, der ehrliches Handwerk betreibt und auf Chemie, so gut es geht, verzichtet, erklärt, dass er sich der Bürokratie einer Bio-Zertifizierung nicht unterwerfen will. Schön und gut, nur viele Kund*innen kaufen dann halt doch lieber den Bio-Wein. Im Handwerk ist es ähnlich: Umweltauflagen werden brav erfüllt, im Ort und bei Kund*innen ist bekannt, dass man grundehrliches Handwerk betreibt und die Mitarbeitenden zufrieden sind. Was will man mehr? Ein genauer Blick zeigt häufig: Beim Thema Nachhaltigkeit sind noch Verbesserungen möglich, Ressourcen und damit Kosten können eingespart werden. Auch das gute Image ist vielleicht gar nicht so gut, wie man glaubt. Vielleicht sind auch die Mitarbeiter*innen gar nicht so zufrieden, wie man gerne annimmt. Eine Nachhaltigkeitsstrategie beendet den Blindflug, und das ist der erste große Gewinn. Unternehmer*innen kommen vom Glauben zum Wissen, von schönen Worten zu handfesten Taten - und Zertifikaten.

Acht Gründe für Handwerksbetriebe, auf Nachhaltigkeit zu setzen

1. Tradition

Handwerk ist ein bedeutendes Kulturerbe. Viele Unternehmen erzeugen seit Generationen höchste Qualität, bilden Fachkräfte aus und geben das einzigartige Wissen um ihre Kunst weiter. Eine Nachhaltigkeitsstrategie hilft, diese Tradition zu bewahren, sie betont ihren Wert für die Gesellschaft, verbindet Mitarbeitende und Kund*innen mit der Geschichte hinter den Produkten und stellt das Unternehmen in einen größeren Kontext. 

2. Selbstverständnis

Ehrliches Handwerk, die Moral und Tugenden des "ehrbaren Kaufmannes" sind jahrhundertealt. Im Zeitalter von Billigware, Wegwerfprodukten und Ausbeutung von Lohnabhängigen sind diese Werte aktueller denn je. Viele Handwerksbetriebe sind sich des Potenzials nicht bewusst und verpassen die Chance, bei Konsumenten durchzudringen. Zu laut und zu schrill sind die Werbebotschaften internationaler Konzerne. Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie können Handwerksbetriebe dem langfristig etwas entgegensetzen.

3. Zukunftssicherheit

Die jungen Menschen, die sich für eine klimagerechte Zukunft einsetzen, sind die Kund*innen von morgen. Ökologische Kriterien sind für immer mehr Konsument*innen ein Teil der Kaufentscheidung. Nicht zu unterschätzen sind die Türen, die sich durch Vernetzung und Kooperation mit gleichgesinnten Unternehmen im Zeitalter der Green Economy öffnen.

4. Wirtschaftlicher Erfolg

Große Konzerne unterliegen schon heute strengen Kriterien und einer Berichtspflicht. Das erzeugt Druck auf die Zulieferbetriebe. Das betrifft nicht nur Lieferanten von Hightech-Produkten. Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Kriterium von allen Beschaffungsprozessen bis hin zur Auswahl eines Handwerksbetriebes. Aber auch Konsument*innen lassen sich bei ihren Kaufentscheidungen von sozial-ökologischen Aspekten leiten.

5. Fachkräftemangel

Schon jetzt sind Fachkräfte Mangelware. Gerade große Unternehmen überschütten Mitarbeiter*innen mit Benefits und Geld. Als kleiner Handwerksbetrieb erhöhen sie mit einer Nachhaltigkeitsstrategie ihre Chancen, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten, auch im Wettbewerb mit großen Marken und klingenden Namen.

6. Finanzierung und Kredite

Banken wissen sehr genau, dass Unternehmen, die schon heute eine Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen, bessere Aussichten auf Erfolg und Zukunft haben. Bei der Vergabe von Krediten spielt das eine immer größere Rolle, weil Banken auf ihre eigene Ökobilanz achten müssen. 

7. Die Welt retten

Es steht wirklich nicht gut um den Planeten: Klimawandel und Verlust von biologischer Vielfalt sind eine echte Bedrohung. Auch wenn Österreich ein kleines Land ist und der Beitrag eines kleinen Unternehmens auf den ersten Blick unbedeutend erscheint, so geht es doch darum, dass sich die Dinge ändern und wir nicht einfach so weitermachen wie bisher.

8. Raus aus Gas und Öl

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich der Rohstoffmarkt drastisch verändert. Die Abhängigkeit von (russischem) Gas wurde Europa vor Augen geführt. Wer so rasch wie möglich aus fossiler Energie aussteigt, spart nicht nur CO₂, sondern auch eine Menge Geld.

Was kostet Nachhaltigkeit?

Es gilt im Großen wie im Kleinen: Nachhaltiges Handeln bringt viel mehr, als es kostet. Die Folgen der Klimakrise sind bei Weitem teurer als deren Verhinderung. Für kleine und mittelständische Betriebe heißt das: Wenn sie eine Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen, profitieren sie auf sehr vielen Ebenen: Einsparungen, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden, Marketing und Öffentlichkeit. Dazu kommen Argumente, die mit barer Münze zu tun haben. Viele Banken achten bei der Kreditvergabe heute auf Aspekte der Nachhaltigkeit. Oder anders formuliert: Stinker bekommen bald kein Geld mehr. Das Gleiche gilt für Förderungen. Kaum eine Förderung, die nicht an Nachhaltigkeitskriterien geknüpft ist. Egal ob man Kund*innen oder Banken überzeugen will: Das nachhaltige Wirtschaften muss belegt werden. Die harte Währung sind Zertifikate und Auszeichnungen. Spätestens da zählt nicht das Image oder ein grünes Vorzeigeprojekt, sondern hier geht es um die Substanz. Solche Zertifikate können schon ein paar Tausender kosten, nicht alle sind ihr Geld wert. Das gilt übrigens auch für Beraterfirmen, denn auch hier ist bei kleineren oder mittleren Handwerksbetrieben Zurückhaltung angebracht. Viele Dinge lassen sich ohne große Investitionen umsetzen und aus Einsparungseffekten refinanzieren. Ein praktisches Beispiel: Der Umstieg auf etwas teureren Ökostrom wird durch Energiesparmaßnahmen (Licht abdrehen, Standby von Maschinen und PCs etc.) überkompensiert. Klingt simpel, geht sich aber fast immer aus.

Reden ist Gold

Eine der wichtigsten Zutaten zu einer gelungenen Nachhaltigkeitsstrategie ist das Darüberreden. Die Fachleute nennen das den Dialog mit den Anspruchsgruppen, den sogenannten Stakeholder*innen. Gemeint sind damit alle Menschen, die man mit dem Unternehmen mehr oder weniger stark beeinflusst, weil sie in einer Beziehung zum Betrieb stehen. Das sind natürlich in erster Linie die Mitarbeiter*innen. Ihnen muss man von Anfang an klar sagen, was man vorhat. Meistens bringt allein das schon eine positive Veränderung in der Firma - ganz kostenlos. Dass Mitarbeiter*innen bei der strategischen Ausrichtung um ihre Meinung gefragt werden, stärkt ihre Identifikation mit dem Unternehmen. Zudem kommt, dass viele gute Ideen eingebracht werden. Ein weiterer positiver Effekt ist die gute Mundpropaganda. In Zeiten von Fachkräftemangel kann es viel wert sein, wenn man als Arbeitgeber*in weiterempfohlen wird. Weitere wichtige Anspruchsgruppen zeigen sich durch einen Blick auf die Bedeutung des Unternehmens in der Region und seiner Wertschöpfungskette. Beispiele: Liefert ein Großteil der umliegenden Landwirtschaftsbetriebe Rohstoffe, so stellen diese eine Anspruchsgruppe dar. Ist man eine Lärmquelle im Ort, dann ist das benachbarte Altersheim eine Anspruchsgruppe, mit der man - zum gegebenen Zeitpunkt - in einen Dialog treten sollte, um Ideen auszutauschen oder Probleme zu lösen.

Nachhaltigkeit im Handwerk
Nachhaltigkeit im Handwerk

Ziele für nachhaltige Entwicklung festlegen

Ist die Bestandsaufnahme abgeschlossen, lassen sich Ziele und Maßnahmen entwickeln. Erst damit ist eine Nachhaltigkeitsstrategie komplett. Auch an dieser Stelle ist es wieder wichtig, dass sich alle Beteiligten mit ihren Ideen einbringen können. Bei der Gewichtung der Ideen kommt es auf die Wesentlichkeit an. In der Handwerkssprache bedeutet das, den Hobel dort anzusetzen, wo es quietscht. Wo hat der Betrieb die größten Chancen auf wirksame Verbesserungen? Welche Maßnahmen sind wesentlich? Hier sind wir wieder bei der Bratwurst: Es ist vielleicht wünschenswert, aber nicht wesentlich, das jährliche Grillfest der Firma um ein veganes Angebot zu erweitern. Fragen Sie einfach Ihre Mitarbeiter*innen, was sie davon halten. Es ist hingegen wesentlich, durch den Umstieg auf andere Produkte oder Prozesse große Mengen an Schadstoffen oder Emissionen einzusparen. Neben der Wesentlichkeit sollen die Ziele realistisch und mit einer Zeitangabe versehen werden. In der Beraterszene verwendet man gerne das Kürzel SMART als Merkhilfe. Es steht für die Anfangsbuchstaben von spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.

Neben den spezifischen Zielen und Maßnahmen im Betrieb gibt es einige allgemeine Klassiker, die praktisch in jeder Firma wesentlich sind. Sie können meistens rasch angegangen und erledigt werden, oft bringen sie Einsparungen und Verbesserungen schon nach kurzer Zeit. Die bevorstehende CO₂-Bepreisung wird das in Zukunft noch verstärken. Die Rede ist von Stromverbrauch, Heizung, Lüftung, Klima, Wasserverbrauch, Mobilität, Fuhrpark und Dienstreisen, Mülltrennung und Recycling, Einkauf und Beschaffung von Arbeitsmitteln. Im Internet und bei Energieberatungsstellen findet man zahllose Tipps und Tricks für rasche Ergebnisse. Egal, ob große oder kleine Ziele: Man sollte sich stets an den 17 SDGs, den "Social Development Goals" der Vereinten Nationen, orientieren. Dadurch bringt man das Engagement in Einklang mit den großen Entwicklungszielen der UNO, macht sie übersichtlich und nachvollziehbar. 

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO, die SDG - Social Development Goals
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, genannt SDGs (Social Development Goals)

Klimaschutz als Unternehmensziel

Das Ziel Nummer 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) genießt besonders hohe Aufmerksamkeit, da der stattfindende Klimawandel und die Maßnahmen zur Abwendung einer globalen Klimakatastrophe ins Zentrum von Politik und Gesellschaft gerückt sind. Wer seinen Beitrag zur Erreichung des Pariser Klimazieles ganz genau erfassen will, muss ein Treibhausgasprotokoll erstellen. Es berechnet alle direkten, indirekten und sonstigen Emissionen und macht es leichter, an den richtigen Stellen anzusetzen. Erst wenn ernstgemeinte betriebliche Maßnahmen zur Senkung des CO₂-Ausstoßes getroffen wurden, kann man auch über die Kompensation der noch übrigen Emissionen durch den Kauf von Klimazertifikaten nachdenken, um als "Klimaneutrales Unternehmen" zu gelten. Aber Achtung: Bevor man die "Wir sind klimaneutral"-Fahne hisst, sollte man belegen können, dass man nicht versucht, sich von Maßnahmen freizukaufen. Der Handel mit CO₂-Zertifikaten ist zwar seriös und transferiert wichtige finanzielle Mittel für Klimaschutzprojekte in ärmere Regionen der Welt, er wird aber von vielen Konsumenten kritisch betrachtet. All das ist mit Aufwand und Kosten verbunden, letztlich aber unumgänglich, wenn man an die Öffentlichkeit gehen will, eine Zertifizierung oder einen Nachhaltigkeitsbericht andenkt. Vor einem Start in das Abenteuer Nachhaltigkeit sollte das alles aber nicht abschrecken: Man muss nicht gleich die ganze Welt retten.

Gesellschaftliches Engagement

Nachhaltiges Handeln beschränkt sich nicht nur auf ökologische Maßnahmen, Umwelt- und Klimaschutz. Eine große Rolle spielt die soziale Verantwortung: faire Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und gesellschaftliches Engagement. Auch hierbei lohnt es sich, die Ideen von Mitarbeiter*innen mit den Klassikern aus dem Lehrbuch abzugleichen. Doch Obacht: Zuerst muss die Einhaltung der Vorschriften sichergestellt werden. Es ergibt keinen Sinn, den Mitarbeiter*innen frisches Obst anzubieten, wenn gleichzeitig bei Schutzausrüstung gespart wird. Die Obstschale wurde schon für manchen Chef zum sprichwörtlichen Fettnapf. Ganz im Sinne der Wesentlichkeit sollte man zuerst für richtlinienkonforme Arbeitsbedingungen sorgen und die Mitarbeiter*innen fragen, was ihnen noch fehlt, bevor man ihnen einen Tischfußball in den Pausenraum stellt - sonst fällt ein Eigentor.

Wenn die wesentlichen internen Dinge gut geregelt sind, kann man über gesellschaftliches Engagement außerhalb der Firmengrenzen nachdenken. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und es gibt meistens vorhandene Ansätze, die man aufgreifen kann. Es wird aus der Belegschaft nur so heraussprudeln, wenn man sie um Vorschläge und Ideen bittet. Besonders empfehlenswert sind langfristige Projekte, die einen Konnex zum Unternehmen, zu seiner Geschichte oder regionalen Bedeutung haben. Aktuelle Ereignisse bieten ebenfalls Gelegenheit, kurzfristig zu helfen und Gutes zu tun. Das Management sollte dabei nie einen Hintergedanken an Likes oder Zeitungsberichte haben, sondern einfach machen und ermöglichen, was einem selbst und der Belegschaft wichtig ist, der Rest gibt sich von allein.

Nachhaltigkeit richtig kommunizieren

Wenn der Handwerksbetrieb am Weg zur Nachhaltigkeit erste größere Schritte geschafft hat, kann man damit auch in die Öffentlichkeit gehen. Man muss, wie gesagt, nicht damit fertig sein. Im Gegenteil: Es ist voll in Ordnung über Ziele und den Weg dorthin zu sprechen, solange es kein Blabla ist. Denn Blabla, das wissen wir spätestens seit Greta Thunberg, hat uns leider an den Rand der Klimakatastrophe gebracht. Wenn aber auf dem Weg Erfolge erzielt werden, auch kleine, kann man diese sehr wohl kommunizieren. Ein Tipp ist, dies immer zuerst nach innen in Richtung der Belegschaft zu tun. Auch soziale Medien eignen sich heute gut für diese Art von kleineren Erfolgsgeschichten. Erst größere Erfolge oder Nachweise sollten dann auch Einzug in Broschüren und auf Internetseiten halten, möglichst dezent und nicht angeberisch. Man muss dem nachhaltigen Wirtschaften Zeit geben, um sich mit der Unternehmensmarke zu verbinden. Brauchen kleine und mittlere Handwerksbetriebe einen Nachhaltigkeitsbericht? Hier scheiden sich die Geister, aber tendenziell eher nein. Ein Nachhaltigkeitsbericht ist die Königsdisziplin und macht viel Arbeit, wenn er den anerkannten GRI-Kriterien entsprechen soll. Und das muss er, sonst fällt er bei vielen Beobachtern bereits als Greenwashing-Broschüre durch. Nachhaltigkeitsberichte sind also eher etwas für große Unternehmen, die ab einer bestimmten Größe auch der gesetzlichen Berichtspflicht unterliegen. Für KMU empfiehlt sich eher die Auszeichnung mit wesentlichen Zertifikaten und eine Beschreibung der Strategie auf der Firmenwebsite oder in Form eines Blogs.

Welche Nachhaltigkeitszertifikate gibt es?

Zertifizierungen und Auszeichnungen dienen als glaubwürdiger Beweis für das Engagement, sind aber mit Aufwand und gar nicht wenigen Kosten verbunden. Sie sollten nie zum Selbstzweck werden - das Spiel gewinnt nicht, wer am Ende mehr Zertifikate gesammelt hat. Es gibt zahlreiche, ganz unterschiedliche Nachhaltigkeits-Zertifikate. Die meisten Zertifikate adressieren nur Teilaspekte der Nachhaltigkeit, wie Arbeitssicherheit, Mitarbeiter*innenzufriedenheit oder Aspekte der Wertschöpfungskette, wie etwa die Herkunft von Rohstoffen oder die CO₂-Emissionen. Zertifikate zur Produktqualität haben mitunter wenig Aussagekraft in puncto Nachhaltigkeit. So muss ein Bio-Lebensmittel nicht automatisch aus einem nachhaltig agierenden Unternehmen stammen, ein Möbelstück aus zertifiziertem Holz nicht unbedingt von einem nachhaltigen Tischler. Dennoch sind in manchen Bereichen gewisse Zertifikate fast schon ein Muss. Eine Tischlerei mit Nachhaltigkeitsstrategie, aber ohne FSC/PEFC-zertifiziertem Holz ist kaum denkbar. Bei der Wahl, welches Zertifikat man erwirbt, sollte daher ebenfalls die Wesentlichkeit im Vordergrund stehen. Was ist unbedingt nötig, was kann man auf einen späteren Zeitpunkt verschieben? Eine Empfehlung lautet, bei der Wahl der Zertifikatsgeber auf die etablierten Anbieter zu setzen, die offiziellen Charakter haben, weil sie von staatlichen oder staatsnahen Institutionen getragen werden und daher entsprechend seriös und bekannt sind. Für exportorientierte Unternehmen und Zulieferbetriebe ist es unerlässlich, bei dieser Frage auch die Zielmärkte zu betrachten und große Auftraggeber zurate zu ziehen. Zu den wenigen Zertifizierungen, die einem Betrieb ganzheitliche Nachhaltigkeit attestieren, gehören etwa ISO 26000, das österreichische Umweltzeichen, in Deutschland der DNK (Deutscher Nachhaltigkeits-Codex) oder ECCOS22.

Braucht man eine externe Nachhaltigkeitsberatung?

Man muss in eine strategische Weiterentwicklung einer Firma Zeit und Geld investieren, aber gute Investments zahlen sich bekanntlich am Ende aus. So ist es auch bei einer Nachhaltigkeitsstrategie. Einem Beratungsunternehmen viel Geld zu geben, um sich das ganze Thema einfach einzukaufen, macht wenig Sinn. Eine strategische Begleitung durch Expert*innen kostet hingegen gerade für KMU nicht die Welt und kann dazu beitragen, Fehler zu vermeiden und Zeit zu sparen. Eine gute, kostenlose Hilfe bieten die Informationsangebote von Organisationen wie respACT Austria oder der deutschen Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk (ZWH). Man findet dort Leitfäden, Tipps und Tricks sowie Kontaktadressen zu Beratungsfirmen. Auch die Wirtschaftskammer bietet eine gute Übersicht über förderbare Beratungen sowie eine Fülle an weiterführenden Informationen. Schöne Beispiele von nachhaltig agierenden Unternehmen findet man im österreichischen CSR-Guide.

Das Wichtigste ist zu starten. Wenn es einem Kernteam gelingt, einen Fahrplan aufzustellen, kann man sehr bald alle Mitarbeiter*innen beteiligen und die Aufgaben verteilen, und zwar auf jene, die aufgrund ihres Jobs in der Verantwortung stehen, und auf Leute, die sich für ein Thema engagieren und mitmachen wollen. Diese Mischung erzeugt eine positive Dynamik über Abteilungen hinweg und hat schon so manches Unternehmen regelrecht wachgeküsst. Nachhaltigkeit passt zu Handwerksbetrieben, sie verbindet Tradition mit Zukunft, stärkt ihre Widerstandskraft und eröffnet neue Chancen.

So werden Sie zu einem nachhaltigen Handwerksbetrieb

1. Am Anfang steht ein lautes Ja!

Die Entscheidung muss von der Eigentümer*in aus ganzem Herzen kommen: Ja, wir setzen eine Nachhaltigkeitsstrategie um. Sagen Sie es laut und deutlich, damit alle Mitarbeiter*innen es hören.

2. Gründen Sie ein Kernteam

Nutzen Sie das kostenlose Informationsmaterial und die zahlreichen Leitfäden, um einen groben Fahrplan zu erstellen, wie die Strategie erarbeitet und welche Themen angegangen werden sollen. Orientieren Sie sich dabei an etablierten Kriterien wie den SDGs, den Nachhaltigkeitszielen der UNO.

3. Machen Sie eine schonungslose Bestandsaufnahme

Wie nachhaltig sind Sie bereits? Sammeln Sie, was auf der Haben-Seite steht. Was steht im Soll? Wie nachhaltig ist Ihr Kerngeschäft? Wo sind die größten Hebel? Schauen Sie genau hin, auch dorthin, wo es wehtut. 

4. Holen Sie alle ins Boot

Informieren Sie früh alle Mitarbeiter*innen, lassen Sie sie mitreden und mitentscheiden. Sprechen Sie auch mit anderen Partner- oder Zulieferbetrieben. Legen Sie gemeinsam fest, was umgesetzt werden soll. Bleiben Sie dabei realistisch, nah am Kerngeschäft und machen Sie vor allem das, was Ihnen liegt.

5. Delegieren Sie Verantwortung

Zerteilen Sie die Themen in kleine, überschaubare Aufgaben. Was geht schnell? Was ist kompliziert? Bilden Sie gemischte Teams aus Expert*innen und Laien. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeiter*innen und lassen Sie sich Vorschläge zur Entscheidung vorlegen. Geht nicht, gibt's nicht.

6. Feiern Sie Erfolge

Große und auch kleine Erfolge können allen zur Motivation dienen und müssen gefeiert werden. Messen Sie Ihre Ergebnisse und machen Sie diese in der Firma sichtbar.

7. Kommunizieren Sie behutsam

Steigen Sie bloß in keinen Greenwashing-Fettnapf. Kommunizieren Sie nach außen nur Dinge, die korrekt und glaubwürdig sind und die vor allem aus Sicht der Öffentlichkeit ein gewisses Maß an Wesentlichkeit haben. Zertifikate sind nur die Kirsche auf der Torte, zuerst zählt Ihr Handeln.

8. Holen Sie sich Förderungen

Werfen Sie einen Blick auf das vielfältige Förderangebot. Auch Beratungen lassen sich fördern. Sie können eine effektive Unterstützung für das gesamte Unternehmen sein.

9.  Vernetzen Sie sich

Schauen Sie, was andere Unternehmen machen, die vielleicht schon weiter sind und treten Sie mit ihnen in Kontakt. Nutzen Sie Plattformen wie respACT, CSR Circle, Senat der Wirtschaft, ECCOS22, Trigos, lokale Initiativen oder das Angebot von Landeswirtschaftskammern, Fachverbänden und Tech-Clustern.

10. Lassen Sie sich überraschen

Bleiben Sie offen für die Veränderung, die Sie selbst angestoßen haben. Eine Nachhaltigkeitsstrategie öffnet Türen und Herzen, birgt viele Chancen, hat aber auch Rückschläge zu bieten. Wenn Sie konsequent dranbleiben und einen langen Atem haben, machen Sie Ihr Unternehmen nachhaltig zukunftsfähig.

Infomaterial zum Thema Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeits-Navigator Handwerk

Die deutsche ZWH (Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk) hat eine sehr brauchbare Website geschaffen: den Nachhaltigkeits-Navigator, ein kostenloses Managementinstrument, das Handwerksbetriebe dabei unterstützt, sich nachhaltig auszurichten. Er stützt sich dabei auf die offiziellen Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). 

respACT

Mitglieder der bedeutendsten österreichischen Unternehmensplattform erhalten Zugang zu Wissensvermittlung, Veranstaltungen und dem Netzwerk aus weit über 300 Betrieben. Die Organisation ist auch der regionale Koordinator des UNGC (United Nations Global Compact), der weltweit größten Nachhaltigkeitsinitiative, der jedes engagierte Unternehmen beitreten sollte.

Ministerium für Klimaschutz

Ein großer Bereich auf der Website bietet viele Informationen und Know-how für Betriebe.

Wirtschaftskammer

Im Themenbereich Umwelt und Energie befindet sich eine große Sammlung an Informationen, Broschüren und Links zum Thema Nachhaltigkeit für KMU und Informationen zu Beratungsförderungen.

Die Umweltberatung

Diese Organisation, die mit den Wiener Volkshochschulen und der MA22 verbunden ist, bietet kostenlose, gut aufbereitete Broschüren für Betriebe.

CSR Guide

Das Jahrbuch bietet einen vollständigen Überblick über nachhaltig agierende Unternehmen und über Beratungsangebote.

Die Wirtschaft

Im Bereich Nachhaltigkeit auf der Internetseite unseres Monatsmagazins "die Wirtschaft" befindet sich eine Fülle an Beiträgen, Interviews, Unternehmensporträts sowie viele weitere Informationen zum Thema.

Nachhaltigkeitszertifikate für KMU

ECCOS22

Ganzheitliches, prozessorientiertes Gütesiegel, das nicht nur Abgeschlossenes belegt, sondern Unternehmen am Weg zum Ziel begleitet und berät. Link

EMAS

Fast schon ein Klassiker ist das vom Umweltbundesamt vergebene Sustainability-Gütesiegel für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. EMAS steht für Eco Management und Audit Scheme.

EU Ecolabel/Umweltzeichen

Ein grenzüberschreitendes Umweltgütesiegel zur Kennzeichnung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen. Das EU-Ecolabel wurde 1992 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen.

ISO 26000/ONR 192500

Hinter diesen sperrigen Titeln verbirgt sich jene ISO-Zertifizierung, die das ganzheitliche CSR-Engagement eines Unternehmens betrachtet. Informationen findet man bei Quality Austria.

Beispiele für nachhaltig agierende Handwerksbetriebe

Manche Unternehmen haben ihr strategisch nachhaltiges Tun so fest mit ihrer Marke verknüpft, dass sie weithin dafür bekannt sind. Sonnentor, Grüne Erde oder GEA sind Beispiele dafür. Doch es gibt auch zahlreiche Handwerksbetriebe, denen Nachhaltigkeit wichtig ist und die einen strategischen Ansatz verfolgen.

Ein weiterer Malereibetrieb, der das Thema Nachhaltigkeit sehr ernst nimmt, ist die Firma Wagner & Co in Kilb, Niederösterreich. Im Juli 2022 gab das Unternehmen bekannt, bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen komplett reduzieren zu wollen. Am Weg dorthin setzt man auf die klassische Strategie: Messen, Reduzieren, Kompensieren. Neben dem Erreichen der Klimaziele rückt vor allem seit Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine die Situation am Rohstoffmarkt immer mehr in den Fokus. Ein Ausstieg aus fossiler Energie wird damit auch für Handwerksbetriebe ein immer dringenderes Ziel. Lesen Sie mehr über die Strategie des Unternehmens in diesem Beitrag.

Nachhaltig erfolgreich

Hannes Herbsthofer Malermeister
Hannes Herbsthofer

Er hat seinen Malerbetrieb schon vor Jahren komplett nachhaltig ausgerichtet und ist damit sehr erfolgreich: Hannes Herbsthofer in Kaindorf bei Hartberg.

Begriffserklärung

Was sind SDGs?

Im Jahr 2016 haben die Vereinten Nationen Social Developement Goals formuliert. Es handelt sich um siebzehn Ziele für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit, die bis 2030 verwirklicht werden sollen. Darunter sind Bereiche wie Armut, Hunger, Gleichstellung, Klimaschutz und Frieden. Jedem der 17 Ziele wurden eine Ziffer, ein Logo und eine Farbe zugeordnet, woraus sich die bekannte bunte Übersicht ergab, die in vielen Nachhaltigkeitsberichten auftaucht. Ein geniales Video dazu finden Sie hier.

Was bedeutet CSR?

Corporate Social Responsibility, die soziale Verantwortung von Unternehmen, ist ein Oberbegriff für Strategien von Firmen, um ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung gerecht zu werden.

Was sind GRI-Kriterien?

Die Global Reporting Initiative (GRI) hat Kriterien veröffentlicht, nach denen ein Nachhaltigkeitsbericht eines Unternehmens beurteilt werden kann und die deshalb keinesfalls fehlen dürfen. Jeder seriöse Nachhaltigkeitsbericht muss den GRI-Kriterien entsprechen.

Was sind ESG-Faktoren?

Die Abkürzung steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) und meint damit Faktoren, die zur Beurteilung von Unternehmen herangezogen werden, etwa, wenn Banken Kredite vergeben. Auf Basis der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und zahlreicher internationaler und nationaler Kriterien berücksichtigen Banken etwa den CO₂-Ausstoß von Unternehmen, die sie finanzieren, in ihrer eigenen Berichterstattung.

Was ist ein Stakeholder?

So bezeichnet man Anspruchsgruppen, also Personen, Institutionen oder Organisationen, die vom Wirken des eigenen Unternehmens betroffen sind oder mit denen man in einer Beziehung steht. In erster Linie sind das die Mitarbeitenden und ihre Familien sowie Betriebe innerhalb der Wertschöpfungskette.

Video

respACT Austria und die Volksbank haben eine Veranstaltung zum Thema „Chancen und Herausforderungen unternehmerischer Nachhaltigkeit in der Praxis“ abgehalten und als Video zur Verfügung gestellt.

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