Velux

Nachhaltiges Bauen: Die 5 wichtigsten Tipps

Nachhaltigkeit
01.03.2022

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Wer sich beim Hausbau oder bei der Renovierung des Eigenheims für nachhaltige Anbieter und Produkte entscheidet, tut sich, den eigenen vier Wänden und der Umwelt Gutes. Velux-Tageslichtexpertin Christina Brunner verrät, worauf es beim nachhaltigen Bauen und Wohnen insgesamt ankommt.

Der Bau, die Nutzung und schlussendlich auch der Abriss von Gebäuden spielen für den Klimaschutz eine wichtige Rolle. Wer also beim Bauen und Wohnen auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Produkte setzt¸ tut nicht nur sich selbst Gutes sondern leistet auch für die Zukunft der Erde einen wichtigen Beitrag.

Velux nimmt in der Baubranche eine Vorbild-Rolle ein. Der Fensterhersteller hat sich das Ziel der lebenslangen Klimaneutralität gesetzt. Ein weiterer Punkt der Nachhaltigkeitsstrategie des Dachfenster-Spezialisten ist die Beratung. Christine Brunner, Expertin für Architektur und Tageslicht bei Velux, verrät die fünf wichtigsten Tipps für nachhaltiges Bauen und Wohnen.

Tipp 1: Nachhaltiges Baumaterial

Gebäude alleine sind für 39 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Die Basis jeder Nachhaltigkeit beim Bauen und Wohnen ist daher nachhaltiges Baumaterial. So kann die sogenannte "graue Energie", also die gesamte Energiemenge, die für die Herstellung eines Produktes benötigt wird, deutlich reduziert werden. Ökologische Baustoffe und Bauprodukte werden mit weniger Energieaufwand hergestellt und sind nach der Nutzung biologisch abbaubar. Und, je regionaler die Materialien bezogen werden, desto nachhaltiger sind sie in der Regel.

Ein gutes Beispiel dafür ist Holz. Der nachwachsende Rohstoff wird aufgrund seiner langen Haltbarkeit gerne in der nachhaltigen Architektur eingesetzt. Außerdem steht der Naturbaustoff aus den Wäldern für ein gutes Raumklima. Grundvoraussetzung ist aber, dass die Behandlung des Holzes dem Recycling nicht entgegensteht. Auch die altbewährten Baustoffe Lehm, Naturstein, Ton, Ziegel, Reet und Kork sind langlebig und haben eine ausgezeichnete Ökobilanz. Um beim großen Angebot den Überblick zu behalten, helfen Umweltproduktdeklarationen wie beispielsweise das FSC-Siegel, das Hölzer aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft zertifiziert.

Tipp 2: Ökologische Wärmedämmung

Vielfach werden synthetische Baustoffe aufgrund ihrer wärmeisolierenden Eigenschaften verwendet. Doch ihr Grundstoff ist oft Erdöl, was sowohl bei der Herstellung als auch bei der Verwertung für eine schlechte Ökobilanz sorgt. Ähnlich gute Eigenschaften mit einer wesentlich besseren Ökobilanz haben viele Naturmaterialien wie Zellulose, Baumwolle, Hanf, Flachs und Stroh. Schon die Herstellung verbraucht viel weniger Energie und die Materialien sind biologisch abbaubar.

Gerade beim Bauen und Sanieren von Dachgeschossen ist eine gute Dämmung unabdingbar, um Energie und Heizkosten zu sparen sowie der sommerlichen Hitze entgegenzuwirken.  Fenster werden dabei noch immer als Schwachpunkt und Verlustbringer gesehen. Zu Unrecht, denn dank passender Verglasung, gedämmter Rahmen und dem richtigen Einbau können Fenster sogar den Wärmebedarf des Gebäudes über das Jahr verringern. Dazu kommt, dass man mit Holzfenstern statt PVC-Fenstern die Ökobilanz des Umbaus zusätzlich verbessern kann. Bei Velux stammten beispielsweise 2019 99,6 Prozent des in Europa für Dachfenster verwendeten Holzes aus zertifizierten Wäldern.

Tipp 3: Gezielte Tageslichtplanung

Tageslicht hat viele positive Auswirkungen. Es verbessert das Raumklima und ist gut für die Gesundheit, die Stimmung, die innere Uhr und die Leistungsfähigkeit. Um tagsüber möglichst ohne Kunstlicht auszukommen, braucht es eine gezielte Planung der Tageslichtquellen. Der gezielte Einsatz spart auch Strom bei der Beleuchtung und Heizenergie durch passive solare Gewinne. Die europaweit gültige Tagelichtnorm (DIN EN 17037) gibt vor, dass 50 Prozent der Bezugsfläche im Raum 300 Lux und auf 95 Prozent der Fläche mindestens 100 Lux erreichen sollen. Sie gilt seit März 2019 und basiert, im Gegensatz zu anderen Verordnungen, nicht auf dem Verhältnis von Fenstergrößen zu Raumgröße. Velux-Berechnungen verschiedener Musterräume zeigte, dass eine Fensterfläche von 20 bis 25 Prozent der Grundfläche eines Raums die Tageslicht-Norm erfüllt.

Tipp 4: Gesundes Raumklima

Beim Raumklima geht es um Faktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf Wohnqualität und Behaglichkeit haben. Neben der Innenraumbeleuchtung sind das Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und auch Luftqualität. Das heißt es geht um die Schadstoffbelastung, den Sauerstoffgehalt sowie um abweichende Oberflächentemperaturen der Wände und Fußböden.

Vor allem in den Wintermonaten, kann durch das Zusammentreffen der trockenen Außenluft und der trockenen Heizungsluft, die Feuchtigkeit in den Wohnräumen zu niedrig sein. Wodurch sich Bakterien und Viren schneller ausbreiten können. Was hilft, ist die Räume nicht zu überheizen. Denn je höher die Raumtemperatur ist, desto trockener wird die Raumluft. Aber auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann unangenehm und gefährlich werden. Sie begünstigt die Schimmelbildung, die auch mit immensen Gesundheitsrisiken verbunden ist.

Tipp 5: Nachhaltigkeit im Alltag

Neben ökologischen Baumaterialien und einer überlegten Planung helfen auch kleinen Tricks im Alltag, um nachhaltiger zu wohnen. Haushaltsgerätesind in so gut wie allen Fällen mit einer Energieeffizienzklasse gekennzeichnet. Hier sollte stets auf die Klasse A+++ geachtet werden. Mögliche höhere Anschaffungskosten rentieren sich aufgrund des niedrigeren Stromverbrauchs bereits nach wenigen Jahren. Zudem kann man bei der Einrichtung auf nachhaltige Möbel achten oder Produkte wiederverwenden, statt sie wegzuwerfen. Denn Nachhaltigkeit ist ein Prozess, der langfristig stattfindet.  

Eine aktuelle Velux-Studiezeigt, dass 54 Prozent der Österreicher*innen bereits Wert auf nachhaltige Produkte und Materialien bei der Renovierung ihres Wohnraums legen. Zudem legen rund 43 Prozent Wert auf den CO2-Fußabdruck von Erweiterungs- oder Renovierungs-Produkten. (ar)